Sonntag, 3. Juli 2011

Die Braut Charlene Wittstock, nun Fürstin von Monaco. Bundespräsident Wulff wurde nicht ausgeladen wie in London. Er durfte dabei sein.


Das Kleid der Fürstin erinnerte an Gewand-Figuren der Hochgotik, wie die "törichte Jungfrau" vom Magdeburger Dom, datiert um 1240/50, erkennen lässt.

Die Montage und Komposition des vergleichenden Bildes kostete mich einen halben Tag Arbeit, ungewöhnlich lang. Die Mühe lohnte sich, finde ich. Die passende Skulptur, leider keine "kluge", sondern eine "törichte Jungfrau" aus Magdeburg, wird hier horizontal-spiegelbildlich gezeigt, um der Fürstin zugewandt sein zu können. Nur die linke Kante der Braut/Fürstin eignete sich für das Nebeneinander. Diplomatisch äußere ich mich selten. Hier verweise ich darauf, dass eine sehr freundliche und wunderbar ästhetisch gemeißelte Jungfrau aus Stein einer klugen Fürstin zur Seite gestellt wurde.

Oben in der Überschrift erwähnte ich bereits Bundes-Präsident Christian Wulff, der zur Hochzeit des britischen Prinzen-Paares keine Einladung erhielt. Umso häufiger wird in den Medien nun berichtet, dass in Monaco unser Präsident eingeladen war und dabei sein durfte. Die Häufigkeit fiel mir auf. Wulff wird seinen Einfluss geltend gemacht haben. Die Londoner Blamage saß offenbar tief.

Wulff hatte ich schon fast vergessen. Er blieb blass und ohne Profil, nörgelte nun schulmeisterlich an seiner alten Partei herum. Sie hätte den Atom-Ausstieg intensiver diskutieren müssen, bemängelte er und vertrat meine Auffassung, eine etwas längere Laufzeit vor dem Ausstieg hätte hohe Kosten erspart, die wegen des Hau-Ruck-Ausstiegs nun auf Deutschland und den Steuerzahler zukommen.

Sehr schade finde ich, dass man bei der Wahl des Bundespräsidenten einen sehr geeigneten Kandidaten schlicht vergessen hatte: den Urenkel Kaiser Wilhelm II, der Pfarrer wurde, viele Kinder und eine wunderbare Familie hat, offenbar ähnlich gebildet ist wie sein Ur-Großvater. Er wäre eine Ideal-Besetzung gewesen. Man hätte ihn zumindest fragen können, auch ohne gleich eine konstitutionelle Monarchie einzuführen. Der Anstand und geschichtliches Bewußtsein der Kultur unseres Landes hätten es eigentlich zwingend geboten. 


Bildinterpretation (nachgetragen am 4/Juli/2011)

Die Fürstin selbst greift in die Kunstgeschichte. Sie trägt ein Kleid, das an den klassischen Faltenwurf der Hochgotik erinnert. Diese Absicht wird in der Kollage aufgegriffen. Sicherlich hätte es bessere Vergleiche gegeben als die Plastik im Magdeburger Dom, die hier noch nicht restauriert ist und daher verwittert erscheint. Gar nicht legitim ist auch die horizontale Spiegelung der Figur um der neuen Komposition willen. Das Bild ist mit Mängeln behaftet, was die historische Genauigkeit betrifft. Der Baldachin der Fürstin, eine Zutat, die Wand rechts, eine Phantasie-Fläche.

Die Fürstin wird allerdings auch nicht in eine historische Epoche eingetaucht. Sie tritt aus ihr heraus in die Gegenwart und nimmt die Würde aus dieser ungewohnten Umgebung in ihr gegenwärtiges Leben mit.

Klickt man oben auf den Link Das Kleid der Fürstin und schaltet hin und her, einmal das Dokumentar-Foto aus Spiegel-Online und dann die würdevolle Erscheinung der Fürstin, und betrachtet auch den Fürsten selbst, könnten Zweifel aufkommen, ob ihm der Ernst der Lage so ganz bewusst ist. Wird er sich nämlich auf diese seine Frau nicht auch ehrlich konzentrieren, wird er ihr nicht gewachsen sein.


3 Kommentare:

Carlos Cade hat gesagt…

Die Frage sei erlaubt, welche Bedeutung der Zwergenstaat Monaco, in dem sich Steuerflüchtlinge und -hinterzieher aller Coleur tummeln für die Bundesrepublik Deutschland haben. Die sicherlich kostspielige Reise des Bundespräsidenten mit Frau und Tross zu dieser glamourösen Veranstaltung hätte man dem deutschen steuerzahler ersparen können.

micha vRhein hat gesagt…

Hi Carlos!
Hochzeiten sind keine staatlichen Events und bleiben auch auf höchster Ebene "privat". Darum können meines Wissens keine Staaten eingeladen werden. Hochzeitsgäste können also nur Privat-Personen sein. Darum gehe ich davon aus, dass BP Wulff und seine Frau alle Unkosten der Reise selbst aus eigener Tasche bezahlt haben.

partnervermittlung russland hat gesagt…

Das ist es nun wonach ich gesucht habe. Bin sehr zuversichtlich für deinen weitern Weg, wie toll du das gemacht hast. So eine interessante Geschichte.
partnervermittlung russland