Freitag, 12. Dezember 2008

Kritik an Bundespraesident Köhler

Gründe für Kritik mag es geben. Es gibt auch Gründe für Lob an der Tätigkeit des Präsidenten, den Kanzlerin Merkel für einen "Glücksfall für Deutschland" hält. Dem kann ich nun auch wieder nicht folgen. Bleiben wir neutral und loben erstmal. Zu loben ist sicherlich die Afrika Initiative Köhlers, inzwischen vier Begegnungen. Fachleute kamen zu Wort. Verständnis und Verständigung wurden gefördert. Für mich das Wichtigste: eine ganz ungewohnte Anzahl von Universitäts Leuten kam ein wenig ins Rampenlicht. Ihre Biographien sagen etwas. Sie wurden auf den Internet Seiten der Begegnungen vorgestellt.

Ganz vermisst habe ich jedoch Inhalte, Reden, Antworten in irgendeiner Form, sei es als PDF-Dateien oder als Film Ausschnitte oder seien es auch nur Protokolle. Es kann doch nicht sein, dass sich der gegenseitige Lernprozess intern erschöpft! Ein Bundes Präsident ist gehalten, die deutsche Öffentlichkeit im Detail zu informieren. Offenbar wurde auf den Internetseiten mit Ansprachen Köhlers lediglich ein Etikett vorgehalten. Auf die Inhalte kommt es an.

Vielleicht habe ich auch nicht richtig geschaut. Darum bitte - dies ist erstmal keine Kritik, bis ich näheres weiß. Kritik überlasse ich an dieser Stelle anderen politischen Kommentatoren und gebe unten auch gerne die Links dazu. Vorweg sei gesagt, dass sich die Kritik auf einen Neoliberalismus des Bundes Präsidenten bezieht. Meiner Ansicht nach wird die Intention des Präsidenten etwas missverstanden, so wahr die Aussagen - oder Nichtaussagen - auch passen. Sie geht etwas über den Neoliberalismus hinaus, betrifft eher eine Art Rettungs Mission der Nation. Deshalb gehe ich des weiteren eher von der National Hymne aus, die das zentrale Anliegen Deutschlands betrifft, dass nämlich dieses Land keine moralische Instanz hat und völlig aus den Fugen geraten ist. 

Die erste Frage wird lauten, ob Horst Köhler diese fehlende moralische Instanz in irgendeiner Weise annähernd ersetzt, denn eines ist rüber gekommen: moralisierend tritt er auf. Dies spricht für gute Absichten. 

Die andere Frage lautet, ob moralische und ethische Instanzen in der deutschen Vergangenheit liegen. Hoffmann von Fallersleben wäre ein aktuelles Beispiel, auch wenn ihm die zweite "pädagogische" Strophe seines Deutschland Liedes praktisch abgeschnitten wurde. Die erweiterte National Hymne hatte das Ziel, die hohen Werte von Hoffmann von Fallersleben aufzugreifen, möglichst zu verstärken und der Zeit anzupassen. Tatsächlich ist so etwas wie eine kurze Verfassung für ein besseres Deutschland dabei heraus gekommen. Ignorieren durfte der Bundes Präsident diese Lösung eigentlich nicht, denn es gab für diese Aufgabe auf dem Fundament des Deutschland Liedes fast nur eine einzige beste Lösung. Köhler ist sogar eingeladen worden, an der Wort Wahl mit zu arbeiten, zumal andere Präsidenten anderer Länder ihre National Hymnen zum Teil selbst gedichtet haben. Diese Möglichkeit zu ignorieren, war nicht gerade klug.


Nun die Kritik der anderen Autoren:

LORENZ MAROLDT 1.7.2005 0:00 Uhr


04.07.2006 17:33 Uhr Horst Köhler, Der stumme Präsident Horst Köhler fehlen die Worte. Seine wichtigste Rede ist eine bislang ungehaltene, auf die man wartet. Aber vergeblich. Von Heribert Prantl 


Horst Köhler - Wer hat den Mann eigentlich zum Präsidenten gemacht? Chris | Politik, Zivilisation | 28. Dezember 2007 


Horst Köhler - Eine etwas andere Biographie Chris | Politik | 12. April 2008





Keine Kommentare: