Freitag, 22. Mai 2009

60 Jahre BRD und Grundgesetz - die Rede von Horst Köhler


Festakt 60 Jahre Grundgesetz Deutschland
Dirigent: IDA 47 Millionen Jahre
einziger Redner: Horst Köhler

Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Religion, Kultur und Gesellschaft sowie das diplomatische Korps sind heute zu einer Feier zum 60-jährigen Bestehen der Bundesrepublik im Konzerthaus am Gendarmenmarkt zusammengekommen. Irgendeine HartzIV-Empfängerin, irgendein kürzlich Entlassener, der seine Familie nicht mehr ernähren kann, irgendeiner der 20 Millionen Verarmten in Deutschland - einen solchen Repräsentanten oder eine solche Repräsentantin hatte der Bundes-Präsident Köhler nicht eingeladen. Er sprach jedoch über sie:

Unser Land feiert Geburtstag in einer schwierigen Zeit. Viele Familien machen sich Sorgen, und die Arbeitslosigkeit wird steigen, ehe es wieder besser wird.

Lassen Sie uns Erfüllung und Zufriedenheit auch daran messen, wie viel Mitmenschlichkeit, wie viel Zuwendung, wie viel Zusammenhalt es in unserer Gesellschaft gibt.

Wir wollen eine Gesellschaft sein, die nicht wegschaut, wenn Menschen in Not sind, und die keinen zurücklässt.

Wir wollen unsere politische Ordnung auf allen Ebenen so weiterentwickeln, dass jeder Bürger erlebt: Demokratie, das sind wir alle.

Dem Grundgesetz kommt es auf jeden Einzelnen an... die Menschen benötigen Ermutigung: Ich kann etwas. Ich werde gebraucht. Ich gehöre dazu und bin mit verantwortlich. Meine Stimme zählt.
 
Der gesellschaftliche Club der Privilegierten, der den Schaden ange-richtet hat, von dem Horst Köhler sprach, und deren leidgeprüfte Repräsentanten ausgeladen waren, ausgeschlossen von der Feierlichkeit im Saal, dieser Club war unter sich.

Zum Schluss der Rede Köhlers kamen "Wir wollen ...."-Sätze, zum Beispiel:
Wir wollen Politik mit langem Atem machen. Wir wollen sie an langfristigen Zielen ausrichten, damit auch unsere Kinder und Enkel die Chancen der Freiheit nutzen können Anmerkung2.

Angesichts der Schulden-Politik der Bundesregierung aufkosten kommender Generationen war der Wille, "wir wollen", ein solcher Hohn, dass extra IDA angereist kam, um das Fest-Orchester aus ihrem Erfahrungs-Schatz vor 47 Millionen Jahren aus dem Gedächtnis zu dirigieren. Sie machte es großartig, denn die Feier hatte etwas Surreales, die Nationalhymne eingeschlossen Anmerkung1.


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Anmerkung1 am 23/Mai/2009 2:15 +1

Inzwischen zieht sich ein tiefer Graben zwischen den Etablierten, die von Staats-Steuern und Schulden-Politik hervorrragend leben und dieses Privileg nicht abgeben wollen, nicht teilen wollen, sondern, egoistisch, unpatriotisch, unsozial und unsolidarisch, wie sie sind, auch weiterhin Geld aus Steuertöpfen und Neuverschuldungen "in die Hand nehmen" wollen, bis auch die Kreditwürdigkeit des Staates verspielt ist, und denen, die alles mit Lebens-Qualität-Schwund und schleichender Armut bezahlen müssen. Begriffe wie Solidarität, die der Bundespräsident in den Mund nahm, existieren in Deutschland nicht, der Anschein von Patriotismus, den der Bundespräsident in seiner Rede hochhob, stammt aus dem echten kulturellen Patriotismus des Internet-Schreibtisches sozusagen als Diebesgut. 

Aber nun zur Nationalhymne, die am Schluss der Prominenten-Feier getragen und mit einem Chor unterstützt scheinbar so selbstverständlich erklang. Sie erreichte das Volk über das öffentliche Zwangsgebühr-gestützte Fernsehen  wie das Sahne-Häubchen einer angeblich gesunden, jedoch Krebs-kranken geteilten Nation, die in Parasiten und Geschröpfte geteilt ist. EINIGKEIT und RECHT und FREIHEIT erklang es darin, EINIG sind sich die Etablierten, RECHTE und FREIHEIT wurden dem Volk genommen, das geknechtet ist unter der Schulden-Last und keine Bewegungs-Freiheit mehr hat, an allen Ecken und Kanten fast nur noch für den Staat schuftet, aus Angst, der Arbeitsplatz, die Sklavenarbeit, könnte verloren gehen. Längst sind Arbeit und Brot diktierte Zwangsarbeit für unzureichenden Lebens-Unterhalt geworden, die Grundkosten der allzuoft überhöhten Mieten und die ausufernden Energie- und Neben-Kosten, die Familien so viel Schlaf rauben, werden neuerdings von oben als PRIVATER KONSUM deklariert, womit gesagt wird, das sich diese Familien, die nicht mehr ein und aus wissen, gefälltigt in ein RATTENLOCH verkriechen mögen, wenn sie es wagen überleben zu wollen mit ihren aufgeschwatzten Krediten, die sie kaum zurückzahlen können. Die UNFREIHEIT dieser Masse Deutscher wird staatlich noch unterstützt, indem ihnen SUCHTMITTEL wie Zigaretten und Alkohol und weiteres in dieser staatlich gesteuerten Konsumwelt förmlich aufgezwungen werden, damit der aufgeblähte Parteien-Parasiten-Staat auch daran noch für sich selbst abschöpfen kann. Das Wort EINIGKEIT in der Nationalhymne ist somit eine VERHÖHNUNG des Volkes.

Was dagegen tun? Der verlogene geistige Gehalt muss verschwinden, sollte von den Geschröpften nicht länger von oben aufgedeckelt werden können. Ich selbst jedenfalls singe diese Lügen-Strophe, die nur in der Zeit von Hoffmann von Fallersleben eine historische wahre Vision war, nicht mehr zu irgendwelchen Anlässen. Ich werde die Lügen dieses Staates nicht mehr annehmen, sondern die Nation-Hymne singen und dafür respektvoll aufstehen, da es dort um Deutschland geht, das Parasiten eigennützig verspielt haben. Unter diesem Aspekt empfehle ich, die Scheinwelt des Bundespräsidenten Köhler, der wie ein netter Monarch Sympathie heischend durch die Lande zieht und "Trost" spendet, die Menschen für ein korruptes System vertröstet, kleinkariert agiert, noch einmal zu lesen.

Ein kleines Detail zur gestrigen 60-Feier in Berlin, mitgeteilt von Spiegel Online:
Es habe sich keine Gelegenheit zum direkten Kontakt (Köhler/Schwan während der 60-Jahr-Feier in Berlin) ergeben, ist später (aus dem Bundespräsidial-Amt) zu hören, keine Gelegenheit, bei der Köhler Schwan hätte zum 66. Geburtstag gratulieren können, den sie an diesem Freitag feiert.
Das Kleinkarierte des derzeitigen Bundespräsidenten könnte nicht besser umschrieben werden. Für mich wäre allein dieses Detail Grund genug, diesem Präsidenten eine zweite Amtszeit zu verweigern. 

"Sie sehen doch, dass ich mich bemühe" zu kritischen Bürgern wahrend seiner Werbe-Tour in eigener Sache, der Satz wirft ein Licht auf die Show, die Köhler veranstaltete. Und Afrika? Er gab zu, erfolglos gewesen zu sein, da er Investitionen von Deutschen in Afrika nicht erreicht hat. Er gilt dort, anders als es Öffentliche TVs glauben machen wollten, als Schwätzer, da er Erwartungen weckte, die er nicht erfüllen konnte. Als Verehrer seines "Freundes" Obasanjo, des ehemaligen Präsidenten Nigerias, entschied er sich für den Förderer des ehemaligen Präsidenten von Liberia, des Makroverbrechers Charles Taylor, der die Massaker in Sierra Leone zu verantworten hat. Gegen Ende seiner bisherigen Amtszeit reiste Köhler nach Sierra Leone. Das bedeutet, dass der Steuerzahler für persönliche Lernprozesse des Präsidenten gezahlt hat. 

Wird er wiedergewählt, erhält Deutschland eine Komponente des rückwärts Gewandten, einer langweiligen systemerhaltenden Biederkeit und Kleinkariertheit, die sich mit falschem Ehrgeiz vorschiebt, und das über fünf Jahre! 

Von Anfang an hat Köhler seine Linie durch den Internet-Schreibtisch gefunden, angefangen mit seiner ersten Rede vor dem Parlament nach seiner Wahl. Insbesondere diente ihm die Nation-Hymne als Richtschnur. Könnte ich dann nicht zufrieden sein? Er hat kopiert, damit seine Beliebtheit ausgebaut, hat die richtungweisende Quelle jedoch nie zitiert, sondern möglichst ausradiert, so als ob sie für ihn eine Gefahr bedeutete. Er schuldet mir immer noch einen Ausgleich für das geradezu unverfroren genutzte unautorisiert abgeholte Consulting für seine erste Berliner Rede. Das alles ist nicht in Ordnung. Selbst das aufgebaute Image, nicht zur Politklasse zu gehören, sondern diese zu kritisieren, wurde kopiert, selbst die Art des Patriotismus. An diesen Stellen kommt für den Aufmerksamen heraus, die Identität dieses Präsidenten ist in Teilen nicht die eigene, sie ist dann nicht echt. 

Jemand, der oben schwimmt und die Möglichkeiten der Macht auskostet, kann nicht patriotisch sein. Patriotismus ist immer mit persönlichen Opfern verbunden. Sie fehlen bei Köhler. Wohl aber ist der Internet-Schreibtisch mit persönlichen Opfern verbunden. Dem finanziellen Luxus bei Köhler steht beim Internet-Schreibtisch ein persönliches Opfer in Höhe von ca. 180000 Euro gegenüber. Das ist ungefähr der Fehlbetrag, den der Schreibtisch vRhein durch den Aufwand an Zeit, Mühe, Denkarbeit, Layout, Grafik etc. bisher seit etwa 1998 privat finanziert hat, vom eigentlichen Wert abgesehen. 

Auslösend waren Unrecht-Regime in Afrika, ausgelöst durch Berichte Caldonias über den Liberianischen Mord-Diktator Taylor, und eine Denunziation des Deutschland-Liedes durch Linda de Mol als Ereignis, die zur Entstehung der Nation-Hymne hinführte. Mit ihr erhielt die große Politik anhand vieler Tagesereignisse einen Spiegel. Die Politik wurde an Hoffmann von Fallersleben und am neuen Text eines deutschen Identitäts-Liedes gemessen. Deshalb war der Internet-Schreibtisch von Anfang an eine Art Präsidial-Forum mit Fallersleben als stillen Präsidenten. Andere große Persönlichkeiten der deutschen Geschichte kamen hinzu. Der gelebte Patriotismus, anders als der kopierte, aufgesetzte Köhlers, erhielt damit seine kulturelle Richtung. Der nun wiedergewählte Präsident Köhler sorgte bisher dafür, dass diese Leistung ohne Würdigung blieb und in die absichtliche Ignoranz-Zone gedrängt wurde, damit die ganze Kopiererei nicht herauskommt.

Indessen kommt die Wahrheit meistens ja doch heraus, gegen alle egoistischen Widerstände. Der Internet-Schreibtisch bleibt konsequent, Köhler passt sich dem System an und bedient die Hebel politischer Macht folglich gegen den Bürger, das wird er noch merken, da die Politik die Staatsverschuldung und rasant fortschreitende Armut in immer größer werdenden Bevölkerungs-Teilen zu verantworten hat und Köhler sie präsidiert. Die Mahnungen Köhlers, der Bürger müsse aktiv, initiativ werden, kollidiert mit dem Schaden an Bürgern, denen im übrigen die Freiheits-Flügel abgeschnitten wurden. Die Euphorie Köhler geht aufwärts, um einen direkten persönlichen Einfluss zu stimulieren, mit Deutschland geht es abwärts, weil die entscheidenden Modelle des Internet-Schreibtisches nicht umgesetzt werden. 

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Die Würfel sind nun einmal gefallen, Köhler residiert weitere fünf Jahre, da er genau die erforderliche absolute Mehrheit im ersten Wahlgang erreichte. Seine anschließende kurze Rede war besser als die des 60-Festaktes, wobei die dankende Erwähnung seiner Frau den eigentlichen Glanzpunkt seiner bisherigen Tätigkeit gesetzt hat. Er sprach von der Freiheit für kommende Generationen Anmerkung2  - Wir werden sehen, ob meine Prognose von oben eintreffen wird. 

Für extreme Strömungen im Land ist seine Wiederwahl langfristig eine Provokation, so dass Gewaltbereitschaft und Strassen-Kämpfe zunehmen werden, so wie es seine Konkurrentin, Gesine Schwan, schon befürchtet hatte, sobald die wahre Identität Horst Koehlers mehr und mehr heraus kommt. Wahre Identität waren nun erst einmal die Freude Köhlers über seine Wiederwahl und die Dankesworte an seine Frau.


Anmerkung2 am 24/Mai/2009 2:15 +1

Die plötzliche Betonung der Freiheit - hier wenigstens für kommende Generationen - kommt nicht von ungefähr. Die Vorlage für diese Trendwende ist in der dritten Strophe der Nation-Hymne vorgegeben, nämlich die Änderungen am 26.04.2009 und am 06.05.2009 mit den entsprechenden Schwerpunk-Verlagerungen von Hoffmann von Fallers-leben zur Version von micha vRhein. 

Wieder wurde schnell kopiert. Von Freiheit kommender Generationen sprach bisher noch niemand. Alle früheren Aussagen bezogen sich auf die Investitionen für sie wegen der Neu- und Alt-Verschuldungen des Staates, die, mit Verlaub, sehr verlogen sind. Die angeblich so nützlichen Investitionen sind lediglich eine bequeme Ausrede für das Volk, um eine geradezu kriminelle Politik zu vertuschen. Nun plötzlich der Schwenk zur Freiheit, um den kommenden Generation wenigstens diese zu geben. Die einzige Möglichkeit, Freiheit für kommende Generationen zu garantieren, wäre ein Bekenntnis zum fortdauernden Bestehen des Grundgesetzes. Das aber hat Köhler nicht getan, auch in der Rede zur 60-Jahrfeier nicht. Der Bundespräsident kopierte in der kurzen Rede nach seiner Wiederwahl den neuen Schwerpunkt Freiheit der Nation-Hymne vom 26.4. und 6.5.2009 für eine Schwerpunkt-Verlagerung, als käme sie vom ihm selbst. Aber diese Verlagerung der Richtung war Fehler-behaftet, ähnlich der Titanic. Der Luxus-Liner konnte in der Nacht vom 14. zum 15. April 1912 als größtes Schiff der Welt die Kurve vor dem plötzlich aufgetauchten Eisberg nicht mehr schaffen, weil das Ruder dafür zu klein war. Das Kopier-Ruder des Bundespräsidenten ist ebenfalls zu klein, er kollidiert.

Die Aussage entlarvt sich selbst. Immer mehr Bürger-Freiheit geht trotz Grundgesetz verloren, weil der Staat Kraft, Vermögen und damit Freiheit des Volkes ausraubt. Der Bundespräsident kann den kommenden Generationen kein Freiheits-Versprechen geben, wenn die Realität trotz Grundgesetz gerade andersherum verläuft. Das Versprechen ist daher eine oberflächliche Kopie der jüngst geänderten Strophe der Nation-Hymne, weil es sich gut macht. Gestern das Grundgesetz feiern, heute das Grundgesetz zur Disposition stellen, indem Freiheit daraus versprochen wird, das passt nicht. Ich erkenne illegale unautorisierte Verwertung immer sehr gut an der Unstimmigkeit übernommener Ideen des Internet-Schreibtisches oder, wie wieder einmal hier, der Nation-Hymne. Selbstverständlich wird der IS-vRhein beobachtet, nicht nur, um Anregungen zu verwerten, unzitiert zu stehlen, sondern weil hier logische Kritk geübt wird, Kritik wie eine Theater-Kritik an den Machern der Politik. (Die Daten der Veränderung der Nation-Hymne und der Vergleich mit der Titanic wurden am 25/Mai/2009 14:15 +1)




3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Da ist ja einer ganz schön zornig und verbittert... Ganz so wild sehe ich das Ereignis nicht, und seinen Protagonisten kann ich auch nicht in Bausch und Bogen verdammen. Die satirischen Eigenschaften des Geschehens sind mir aber durchaus bewusst:

http://tonwertkorrekturen.wordpress.com/2009/05/23/bundespraesident/

Godwi

micha vRhein hat gesagt…

“Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.” Johann Wolfgang Goethe

Na wenigstens kommt mal ein Kommentar, wenn auch das Wort Protagonist unklar ist. Statt "... verbittert ...", wäre das Goethe-Zitat zutreffender, das der Kommentator Godwi selbst für sich und sein Blog unter dem Stichwort "Kluge Worte" ausgewählt hat. Die "satirischen Eigenschaften" der 60-Jahr-Feier habe ich dort allerdings nicht vorgefunden.

Das Blog von Godwi ist ein privates Nebenprodukt einer beruflichen Tätigkeit als Redakteur, enthält viele gute Gedanken, wird von mir als empfehlenswert eingestuft. Mehr solche Initiativen sollten im Internet entstehen.

Was meine eigenen Blogs betrifft, bitte ich generell zu beachten, dass zu vielen Themen oft Anmerkungen oder Nachträge hinterher eingefügt werden. Sie werden extra datiert.

micha vRhein hat gesagt…

Inzwischen habe ich mit Godwi geredet, weil weder "zornig" und "verbittert" auf mich, noch "Protagonist" auf Köhler zutreffen. "Protagonist" ist allenfalls Deutschland, aber doch nicht Köhler! Ein Karikaturist ist höchstens glücklich oder unzufrieden über seine Arbeit. Die von Godwi genannten Emotionen sind mir fremd, sie habe ich einfach nicht.

Godwi hat mich gebeten, seine Art von persönlich gefärbtem Kommentar trotzdem stehen zu lassen, weil er beruflich auf eine Verteidigung von Obrigkeiten angewiesen ist.