Freitag, 20. Februar 2009

Gesine Schwan statt Horst Köhler


Das Bildzitat aus Spiegel Online vom 20.02.09 passt ganz gut, finde ich

Gabriele Pauli von den Freien Wählern sagte nach einem Gespräch mit Präsidentschafts-Kandidatin Gesine Schwan. Sie mache sich "jetzt noch einmal Gedanken", bis Mai habe sie noch Zeit. Schwan sei sehr glaubwürdig rüber gekommen, sie habe die Notwendigkeit des Aufbrechens hergebrachter Partei-Strukturen "gut erfasst", ihr Denken sei "sehr basisdemokratisch". Ihren vorherigen Favoriten für die nächste Bundes-präsidiale Amtsperiode, Horst Köhler, schilderte sie vor dem Gespräch mit Frau Schwan so: Köhler sei "näher dran" an den Menschen. "Als Bundespräsident braucht man jemanden, der die realen Probleme im Leben kennt."
Das Gefühl, wie Köhler bei den Menschen ankommt, wie er "rüber kommt" spielt sicher eine entscheidende Rolle. Dieses Gefühl ist bei vielen Menschen höchst unterschiedlich. Ein selbständiger Unternehmer im Autohandel sagte neulich zu mir und meinte Köhler: 
Der liest ja bloß ab. Seine Reden schreiben andere.
Diesen Eindruck hatte ich allerdings auch. Die erste Rede Köhlers vor dem Bundes-Tag schien die Rede eines heimlich genutzten "Ghost-Writers micha vRhein" gewesen zu sein. Das Deutschlandlied-Forum, in dem ich damals schrieb, war 2004 wohl die einzige Quelle einer beständigen politischen Meinungs-Äußerung aus dem Volk. Köhler mag die Inhalte angeschaut haben, als er noch leitend im IWF tätig war, seine Präsidentschafts-Kandidatur schon im Gespräch war. Bei Such-Anfragen zu Deutschland und zum Deutschland-Lied war dieses Forum 2004 unübersehbar. Damals schrieb ich darin, am 23.05.2004 - 16:54:
Jedoch mit Prof. Horst Köhler als zukünftigen Bundespräsidenten können wir ebenfalls ganz zufrieden sein, zumal er ziemlich genau die Linie dieses Forums vertritt, soweit ich sie mitbestimmt habe. Die Aussagen, die mit meinen Ideen übereinstimmen, habe ich fett markiert und mit Beispiel-Links aus dem Forum versehen.
Nun bin ich aber nicht mehr so ganz zufrieden, muss ich sagen. An der Nation-Hymne christallisierte sich die Wahrheit: Köhler tut nur so, ist kein "Bürger-Präsident". Sein ureigenes Thema als präsidialer "Wächter" über die Staats-Insignien, die National-Hymne, prallte ab, weil sie aus der Hand eines Bürgers kam. Dieser Bürger, micha vRhein, wird aber immer wieder als Consulting-Instanz rechtswidrig, d.h. insgeheim, verwertet Anmerkung1, Nachtrag am 15/Maerz 2009 5:47 +1 (den Iden des März)

Ich wollte meine damaligen Schreiben, unmittelbar vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland, irgendwann  eigentlich veröffentlichen, aus Respekt, vor dem Amt an sich, unterließ ich es aber vorläufig noch. Der Vorgang war, kurz zusammengefasst, folgender:

Die erweiterte National-Hymne, hier Nation-Hymne genannt, manchmal auch deutsche Identitäts-Hymne, sollte bewirken: 
  1. den Ultra-Rechten und Neonazis den Wind aus den Segeln nehmen 
  2. eine leicht umgedichtete Fassung mit Erweiterungs-Strophen zu präsentieren, die von Jedem in Deutschland, auch von jüdischen Deutschen, gerne gesungen werden kann 
  3. der ursprünglichen Intention von Hoffmann von Fallersleben gerecht werden, da er vielfach, insbesondere von den Nazis, umgedeutet worden war.
  4. die beschämende Zerstückelung des Liedes - nur die dritte Strophe ist Hymne - beenden und zeigen, dass unser Land einiges zu bieten hat.
Während der Fußball-Weltmeisterschaft in deutschen Stadien bestand die Gefahr, dass Neonazis das Ereignis mißbrauchen und in Stadien explizit die erste Strophe des Deutschland-Liedes wegen der Zeilen "Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt" zu gröhlen anfangen Anmerkung2. Daher schrieb ich Bundes-Präsident Köhler die Bitte, das Identitäts-Lied doch zur Diskussion zu stellen. Ein Entwurf für eine Ansprache deswegen war gleich mit dabei. Zudem noch:
  • Mein Copyright der Veränderungen und Erweiterungen des Liedes wurde der BRD  geschenkt, wenn es insgesamt 2004 zur Diskussion gestellt wird.
  • die Schenkung sollte bis zum folgenden Tag der Deutschen Einheit gelten, wenn sie vorgestellt, aber nicht angenommen werden würde.
  • micha vRhein als Autor müsse nicht erwähnt werden.
Das Antwort-Schreiben Köhler ohne eigene Unterschrift, mit i.A. eines Mitarbeiters, war abwimmelnd knapp. Seitdem weiß ich: kein Bürger-Präsident, sondern ein von Eitelkeiten und Ehrgeiz bestimmter Partei-Mann der CDU, der eine Partei-gestützte Karriere gemacht hatte, jetzt angeblich über allen Partei-Gefilden. 

Bestätigt wurde dieser Eindruck durch die erste "Berliner Rede" des Präsidenten. Darin verwertete er Inhalte der Nation-Hymne, zum Beispiel die Wortfolge: Goethe, Dürer, (Schlüter), Kant. Statt Schlüter, dem Hauptarchitekten des Berliner Stadt-Schlosses, Pestalozzi. Denn ich hatte die zweite umgedichtete Strophe des Deutschland-Liedes auf ihren pädagogischen Kern geführt und in meinem Brief an Köhler ausführlich erläutert. Die Rede Köhlers beinhaltete diesen pädagogischen Gehalt. Lehre und Forschung schmückte er mit den Brüdern Humboldt aus, ebenfalls ein Teil der Nation-Hymne. Schließlich übertrug sich das patriotische Feuer Hoffmann von Fallersleben, das auch in der Nation-Hymne steckt, ein wenig auf die Rede Köhlers, so dass nächsten Tag in der Presse zu lesen war: "Horst" Wer? Ungewohnt intensiv.

Da das mutmaßliche Plagiat aus meinen zwei Briefen wie aus meiner deutschen Identitäts-Hymne offensichtlich war, ging ich von einem Missverständnis aus. Köhler meinte wohl, das Copyright des Liedes, das der BRD von mir terminiert geschenkt worden war, nun ungehindert verwerten zu können - für den eigenen Ruhm. Er übersah, dass die Schenkung an die Bedingung einer Präsentation des ganzen Liedes geknüpft war. Dies schrieb ich ihm, zusammen mit dem Hinweis, er habe "politisches Consulting" in Anspruch genommen, das im Briefkopf firmiert war. Er möge doch abschätzen, ob in einem solchen Fall eine Vergütung angebracht wäre. Keine Antwort. Nicht einmal eine negative Anmerkung3.

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Anmerkung1

Seit drei/vier Tagen wird in der Deutschen Welle in Abständen eine Rüge des Bundes-Präsidenten gesendet. Er rügt die Banken-Manager-Gehälter, die in der Vergangenheit zu "Exzessen" ohne "Haftung" geführt hätten. Der Anlass dafür fehlt, im Gegenteil: gerade jetzt macht sich allmählich auch Einsicht breit, sodass sich sogar Verzichts-Meldungen häufen. Die Rüge kommt geradezu zur Unzeit. 

Frühere Anlässe gab es genug. Horst Köhler war als Staats-Sekretär unter Theo Waigel (und ehemaliger Sparkassen-Präsident) mitverantwortlich für Unregelmäßigkeiten der Treuhand, die sich durch abgesegneten illegalen Besitz-Massenraub früherer Eigner in der DDR schuldig gemacht hat. Da kam keine Kritik, natürlich nicht. Auch als leitender Mitarbeiter des IWF hatte Köhler reichlich Gelegenheit, die Zustände anzusprechen. Kein Wort kam heraus. Aber jetzt, zur Unzeit, plötzlich die populistische Rüge, die wieder Sympatie-Werte bei den ahnungslosen Bürgern garantiert.

Was war der Anlass? Ohne jede Frage die Karikatur mit Krokodilen des politischen Seilschaft-Establishments vom 10/Maerz 2009, die mit den Worten gipfelt: Null + Nix Haftung, denke ich mit einiger Überzeugung aus Erfahrung. Der Zeitabstand von zwei Tagen stimmt wieder exakt.

Die Null + Nix Haftung der Polit-Seilschaft, zu der auch Horst Köhler gehörte, insbesondere unter Helmut Kohl, dem ersten Krokodil in der Karikatur, gab mit allerhöchster Wahrscheinlich als Tages-Terminus den Anstoss für eine "Haltet den Dieb" Umdreh-Aktion des Bundes-Präsidenten, nun das gleiche angewendet gegen Manager, sie seien die Diebe. Es steht ebenfalls außer Frage, dass das Bundes-Präsidialamt das Präsidenten-Blog beobachtet.

Der Gipfel vom allem scheint mir aber immer noch die früheren Aussagen des Bundes-Präsidenten zu sein, er gehöre ja eigentlich gar nicht zum politischen Establishment, er sei ein Präsident, der auf der Seite der Bürger stehe. Damals reagiert ich sofort, erkannte, dass ein selbstlos-patriotischer vRhein kopiert wurde,  um mit dessen Eigenschaften als Präsident Bürger-Sympatien einzusammeln. 

Der Bundes-Präsident schuldet mir einen Ausgleich für dieses illegal-klammheimlich verwertete Consulting, damit es legal wird. Sobald etwas in dieser Richtung vom Bundes-Präsidial-Amt veranlasst wird, werde ich es hier sofort und deutlich sichtbar vermelden. Nach seiner ersten Berliner Rede, die noch offensichtlicher war, hatte ich ihm geschrieben, er möge die Gewichtung und den Ausgleich selbst bemessen. Keine Antwort, auch keine Rechtfertigung, blanke Ignoranz, die unter der Masse von Verletzungen wieder einen Vergleich aufdrängt: "Schuldige", um abzulenken, gab es auch unter Hitler. Sie waren populistische Prügel-Knaben wie heute pauschal die Manager. Die Sympatie-Werte Hitlers stiegen im Volk. Schließlich kamen die "Schuldigen" an der Rampe eines Mengele an.

Rügen eines Bundes-Präsidenten wäre legitim und richtig, wenn sie sich auf das Schulden-Machen deutscher Regierungen beziehen würde. Sinnvoll wären auch Rügen gegenüber der GEZ, der Beitreibungs-"Mafia" der Öffentlich-Rechtlichen. Die GEZ erreichte, dass inzwischen beste deutsche Bürger das Land in Scharen verlassen, weil sie sich hier nicht mehr wohl fühlen. Er fände eigentlich Material in Hülle und Fülle auf dem Internet-Schreibtisch vRhein, wo aber setzte er ablenkend und gewinnbringend an? Wo es ihn selbst betraf.

Anmerkung2

Hoffmann von Fallersleben verstand die Umgrenzung Sprach-patrio-tistisch, denn er war Professor der Germanistik. Nationalisten verstehen die Umgrenzung fälschlicherweise immer Gebiets-patriotisch. Da es leider nun einmal Hitler gab, können diese Zeilen nicht mehr auf den Ursprung zurück geführt werden. Nicht einmal im Inland, einschließlich offenbar des Bundes-Präsidenten (von der Maas bis an die Memel, von Köhler bis ?), erst recht nicht im Ausland, kann Hoffmann von Fallersleben jemals wieder "richtig" gestellt werden. Die Zeilen sind für alle Zeit von Hitler verdorben worden. Es hilft wirklich nur eine Umdichtung, die auch von Knopp Kuhn 1988, S. 14, empfohlen wurde, siehe den Artikel hier, die Stelle in rot.

Anmerkung3 (Nachtrag am 5/Mai/09 16:30+1):

Zitat aus Spiegel Online von heute, ein Artikel zur Präsidentschafts-Kandidatur:

Von Euphorie für die sozialdemokratische Kandidatin ist allerdings weiterhin nichts zu spüren. Weißgerber erläuterte der Zeitung, bei Köhler habe der Nachweis des Diebstahls von silbernem Besteck nicht geführt werden können, "warum sollte er dann weg"
Genau das ist aber falsch. Es wurden, mutmaßlich wie akribisch begründet, danach sehr wohl "silberne Löffel" gestohlen, goldene sogar, wie mein Artikel von oben belegt. 






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